Strudelravioli in Salbeibutter
Ich liebe Ravioli. Diese Pasta ist streng genommen allerdings weder Ravioli noch Tortellini, denn sie wird nicht ausgestochen oder gefaltet, sondern gerollt und nach dem Garen in Scheiben geschnitten.
Die Idee wurde eines Nachmittags in meiner Küche geboren, als ich für eine große Runde Gäste Ravioli vorbereiten wollte, aber aufgrund akutem Platzmangels am Ort des Geschehens die Pasta nirgendwo zwischenlagern konnte.
Man kann diese Pastavariante also super vorbereiten oder roh einfrieren -für spontane Gäste oder ein feines Abendessen nach einem anstrengenden Tag.
Das Rezept für den Pastateig findet ihr bei meinen Tortellini, die übrigens ganz ähnlich gefaltet werden.
Solltet ihr gerade keinen italienischen Hartweizengrieß und Mehl Typ 00 zur Hand haben, könnt ihr als Notfallvariante auch das Nudelteigrezept meiner Wan Tan verwenden, für das ihr nur Standartmehl, ein Ei, Wasser und Salz braucht.
Die Füllung:
300g Kalbfleisch aus der Hüfte, pariert und durch den Fleischwolf gelassen, alternativ fein gehackt oder direkt vom Metzger vorbereitet
150g Spinat, blanchiert und gut ausgedrückt
100ml eiskalte Sahne
4cl schwerer Rotwein
ein Ei
je ein kleiner Zweig frischer Thymian und Rosmarin, vom Stängel abgezupft
Muskat und Salz
100g Butter
20 Salbeiblätter
etwas Salz
Alle Farcezutaten schnell fein vermixen, damit die Farce nicht zu warm wird und gerinnt.
Falls euer Pürierstab nicht genug Kraft hat, einfach kleine Pausen einlegen und die Farce während dessen kaltstelle, oder 3 bis 4 Eiswürfel mitpürieren, um die Farce zu kühlen.
Übrigens: Reh, Wildschwein oder Hase lassen sich auch wunderbar für die Füllung verwenden.
Die Bastelarbeit:
Einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen.
Während dessen den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einer dünnen, großen Platte ausrollen und an den Rändern begradigen.
Die Farce gleichmäßig auf der Fläche verstreichen und den Teig dann von einer Längsseite her aufrollen. Die Rolle zweiteilen, die zwei Stücke fest in Frischhaltefolie wickeln, die Enden zusammen drehen und dann das gleiche Spiel mit Alufolie, wie man das auch bei einem Serviettenknödel machen würde.
In diesem Zustand lassen sich die Ravioli hervorragend als Vorrat einfrieren und dann direkt gefroren 45 Minuten ins kochendes Wasser geben.
Wer sie gleich futtern will, kocht die Rollen 30 Minuten in leicht siedendem Wasser, lässt sie kurz abkühlen, wickelt sie aus, schneidet sie mit einem scharfen Messer in etwa 2cm dicke Scheiben und brät sie langsam in reichlich Salbeibutter knusprig.
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